ÜBER DAS MODELL
 


Die Makette zeigt die auf dem Stich von Braun - Hogenberg vom Jahr 1618 dargestellte Stadt Poznań. Im Zentrum befindet sich die Stadt auf dem linken Ufer von Warthe, innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern. Dabei sind die Miniaturen der für die Geschichte der Stadt und des polnischen Staates wichtigen Dominsel (Ostrów Tumski), sowie der Vorstädte: Chwaliszewo, Garbary, St. Martin und St. Adalbert. Man sieht auf der Makette wie gut anfangs XVII Jahrhunderts der Markt der Stadt gepflastert wurde, wie mächtig die Stadmauern, die zum Ruhme Gottes gebauten Kirchen und das Rathaus - das Zeugnis der Grösse und des Reichtums der Stadt und ihrer Einwohner waren.
Der aufgenommene, etwa halbstündige Kommentar erzählt von altem Poznań, vom Leben seiner Einwohner und davon, wie sich die Stadt während der Jahrhunderten verändert hat. Ein Beleuchtungssystem beleuchtet die besprochenen Stadtteile. Beim Vergleich der Makette mit dem gegenwärtigen Poznań merkt man die bis zum heutigen Tag stehenden Gebäude (manchmal in geänderter Gestalt, wie z.B. den Dom), sowie die nicht mehr existierenden Kollegialkirche der hl. Maria Magdalena oder den Przemysł Schloss.

Die Miniaturstadt lebt - eine Strasse wird von einem nicht entladenen Wagen versperrt, ein neues Wohnhaus wird gebaut, ein geöffnetes Fensterladen wird vom Wind geschüttelt. Ab und zu brechen in der Stadt die Brände aus (es kam in altem Poznań sehr oft vor!), ein Blitz des Nachtsgewitters beleuchtet die in der Dunkelheit versinkende Stadt und die mächtigen Türme ihrer Kirchen. Spezielle Stoffe imitieren das Gras und besäte Felder der vorstädtischen Dörfe, den auf den Schlossmauern wuchernden wilden Wein. Die aus Harz gemachten Flüsse Warthe und Cybina... fliessen einfach! Die Sondereffekte werden von einem Computerprogramm gesteuert.

Die Makette wurde binnen sechs Jahren gebaut. Vor dem Bau hat ihrer Verfasser gründlich die Geschichte des alten Poznań, seine Ikonographie und die gegenwärtigen Rekonstruktionen studiert.
Sie umfasst 50 m2 und besteht aus über 2000 Elemente, die aus Papier, Kunststoff und anderen beim heutigen Modellbau verwendeten Stoffe angefertigt sind. Jedes Element bildet einige Gebäude, z.B. das Rathaus und die Krämerbuden oder ein Wohnquartier mit den Höfen, auf deren Gras wächst (das Element mit dem St. Adalbert Hügel könnte man z. B. nicht in den PKW einpacken!) Die Ausnahme ist der mächtigste, alte Kollegialkirche der hl. Maria Magdalena mit ihrem über ein halbes Meter hohen Turm, die ein separates Element bildet. Das feste, über eine Tonne wiegende Gestell ist aus Gipsplatten hergestellt. Darunter befindet sich ein leerer Raum, der zum Ableiten des die Brände imitierenden Rauchs dient.

Der Masstab 1:150 ist der kleinstmögliche, mit dem derartige Stadtmaketten in der Welt hergestellt werden. Mit einem kleineren könnten die meisten architektonischen Details, wie die einzelnen Ziegel, die Fensterrahmen oder die Polychromie auf dem Rathaus nicht genau dargestellt werden. Diese Kleinigkeiten machen doch die alte Miniaturstadt so "lebendig".